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Prix actuel 13.09.2024

Giovanni Antonio Canal

Lot 379
CAPRICCIO EINER PALASTLOGGIA MIT FIGURENSTAFFAGE
Öl auf Leinwand.

132.2 x 93.5 cm

Lot 379
CAPRICCIO EINER PALASTLOGGIA MIT FIGURENSTAFFAGE
Öl auf Leinwand.
132,2 x 93,5 cm

Estimation:
€ 30.000 - 50.000
Enchère: 6 Jours

Hampel Fine Art Auctions

Lieu: Munich
Enchère: 26.09.2024 11:00 Date
Numéro d’enchère: 141
Nom d’enchère: SEPTEMBER AUCTIONS: Old Master Paintings - Part 2

Détails du Lot
In vergoldetem Prunkrahmen.

Bei dem Gemälde handelt es sich nicht eigentlich um ein „Capriccio“, dazu ist das Gesamtgegenständliche zu entschieden realistisch, die architektonischen Einzelheiten zu detailgenau gezeigt, wie wir dies eben bei Werken Canalettos kennen. Dennoch ist hier möglicherweise eine Fantasiearchitektur ins Bild gesetzt, die vom Innern einer hohen, von Säulen getragenen Loggia mit Blick auf eine Parkmauer in ungewöhnlicher Weise auch die Raumdecke der Loggia in einem Halbbogen offen zeigt. Solche fantastischen Architekturideen sind uns von Stichen des Piranesi geläufig. Der Wechsel von Schatten im Raum und hellem, im Sonnenlicht stehendem Gebäude verleiht dem Gemälde eine attraktive Spannung. Man scheint die südlich-sommerliche Temperatur zu spüren, bei der die Staffagefiguren sich sämtlich im Schatten aufhalten. Höchst originell hierbei die Personen auf der oberen Emporenbalustrade, von der ein großes Velum herabhängt, wie ebenso der schräg im unteren Raum hängende ovale Goldrahmen oder die extrem lang herunterhängende Laterne links im Bild.
Die Darstellung ist weitgehend identisch mit einem 1765 geschaffenen Werk Canalettos, mit Museumsbetitelung „Colonnade Opening onto the Courtyard of a Palace“ im Cannon Hall Museum, bei Barnsley in South Yorkshire (56 x 42 cm.)
Eine weitere Version („Perspektive mit Porticus“) in kleineren Abmessungen (42 x 32,5) befindet sich in der Sammlung Carmen Thyssen Nationalmuseum Thyssen-Bornemisza, Inv.Nr. CTB 1981.39, dort mit variierenden Einzelheiten einer ausführlicher geschilderten Staffage, mit einem Bettler, einem Mann mit Kind sowie Hühnern in der Loggia, die Parkmauer ist anders dargestellt, anstelle der Vase mit Figuren bekrönt.
Ferner ist eine weitere Darstellung bei Stephen Ongpi Fine Art bekannt geworden, ausgeführt in Gouache und Feder, mit Aufschrift „Anto. Canale“, in den Abmessungen 36,4 x 28,7 cm, erstmals 1919 im Petit Palais, Paris, ehem. Slg. Luigi Albertini, Rom, zusammen mit dem dazugehörigen Ölbild ausgestellt. Canaletto, in Europa längst bekannt, wurde am 11. September 1763 in die 1750 gegründete venezianische Akademie aufgenommen, und hatte dazu ein Musterbeispiel seines Könnens einzureichen, das sich heute in der Galleria dell´Accademia in Venedig befindet. Das Bildthema, von dem mehrere Versionen existieren, dessen Darstellung auch Giovanni Antonio Guardi (1698/99-1760) zu einem seiner Bilder inspiriert hat, ist 1765, also in der nämlichen Zeit entstanden, in der Canaletto sich erneut wieder Gegenständen seiner Heimatstadt zuwandte.
So reiht sich das vorliegende Gemälde in die bereits bekannten Versionen ein, zum Teil auch von der Werkstatt geschaffen, die weitgehend Detailunterschiede erkennen lassen.

Literatur:
Vgl. Ettore Modigliani, Capolavori veneziani del’700 ritornati in Italia, in: Dedalo. Rassegna d’Arte diretta da Ugo Ojetti, Mailand/ Rom 1924-1925.
Vgl. Terisio Pignatti, Il Museo Correr di Venezia: Dipinti del XVII e XVIII Secolo, Venedig 1960.
Vgl. W. G. Constable, Canaletto. Giovanni Antonio Canal 1697-1768, Oxford 1962, Vol.1, S. 155.
Vgl. Lionello Puppi, L’opera completa del Canaletto, Mailand 1968.
Vgl. André Corboz, Canaletto: Una Venezia immaginaria, Mailand 1985, Vol.2, S. 768-769.
Vgl. Dario Succi, Capricci Veneziani del Settecento, Turin 1988.
Vgl. Jane Martineau and Andrew Robison (Ed.), The Glory of Venice: Art in the Eighteenth Century, Ausstellungskatalog, National Gallery London, 29. Januar - 23. April 1995, London 1994. A.R. (1370321) (11)



Giovanni Antonio Canal,
also known as “Canaletto”,
1697 Venice – 1768 ibid., follower of

CAPRICCIO OF A PALACE LOGGIA WITH FIGURE STAFFAGE

Oil on canvas.
132.2 x 93.5 cm.

The painting is not actually a “capriccio” as the overall objective is too decidedly realistic for that, and the architectural details are shown with too much detail, as is typical of Canaletto´s works. Nevertheless, an imaginary architecture is possibly depicted here. From the inside of a high loggia supported by columns with a view of a park wall, it also shows the open ceiling of the loggia in a semi-arch in an unusual way. Such fantastic architectural ideas are familiar from engravings by Piranesi. The alternation of shadows in the room and a bright building standing in the sunlight gives the painting an attractive tension. One appears to feel the southern summer temperature, in which the staffage figures are all in the shade. The people on the upper gallery balustrade, from which a large veil is hanging, are highly original, as is the oval gold frame hanging diagonally in the lower room or the extremely long hanging lantern on the left of the painting. The depiction is largely identical to a work by Canaletto from 1765, titled Colonnade Opening onto the Courtyard of a Palace in Cannon Hall Museum, South Yorkshire (Part of Barnsley Museums, 56 x 42 cm). Another version (Perspective with Porticus) with smaller dimensions (42 x 32.5) is held at the Carmen Thyssen Collection (Thyssen-Bornemisza National Museum, inv. no. CTB 1981.39), there with varying details of a more detailed figure staffage including a beggar, a man with a child and chickens in the loggia. The park wall is also depicted differently, surmounted by figures instead of a vase. Another illustration by Stephen Ongpin, Fine Art, is known, executed in gouache and pen, with the inscription “Anto. Canale” (36.4 x 28.7 cm), exhibited for the first time in 1919 in the Petit Palais, Paris, formerly Coll. Luigi Albertini, Rome, together with the accompanying oil painting. Canaletto, long known in Europe, was admitted to the Venetian Academy founded in 1750 on 11 September 1763, and he had to submit a model example of his skills, which is now held at the Galleria dell’Accademia in Venice. The subject of the painting, of which there are several versions and whose depiction also inspired Guardi to create one of his paintings, was created in 1765, i.e. at the same time that Canaletto was again turning to subjects from his hometown. Thus, the present painting aligns with the already known versions, in part also created by the workshop, which largely show differences in detail.
Lot Details
In vergoldetem Prunkrahmen.

Bei dem Gemälde handelt es sich nicht eigentlich um ein „Capriccio“, dazu ist das Gesamtgegenständliche zu entschieden realistisch, die architektonischen Einzelheiten zu detailgenau gezeigt, wie wir dies eben bei Werken Canalettos kennen. Dennoch ist hier möglicherweise eine Fantasiearchitektur ins Bild gesetzt, die vom Innern einer hohen, von Säulen getragenen Loggia mit Blick auf eine Parkmauer in ungewöhnlicher Weise auch die Raumdecke der Loggia in einem Halbbogen offen zeigt. Solche fantastischen Architekturideen sind uns von Stichen des Piranesi geläufig. Der Wechsel von Schatten im Raum und hellem, im Sonnenlicht stehendem Gebäude verleiht dem Gemälde eine attraktive Spannung. Man scheint die südlich-sommerliche Temperatur zu spüren, bei der die Staffagefiguren sich sämtlich im Schatten aufhalten. Höchst originell hierbei die Personen auf der oberen Emporenbalustrade, von der ein großes Velum herabhängt, wie ebenso der schräg im unteren Raum hängende ovale Goldrahmen oder die extrem lang herunterhängende Laterne links im Bild.
Die Darstellung ist weitgehend identisch mit einem 1765 geschaffenen Werk Canalettos, mit Museumsbetitelung „Colonnade Opening onto the Courtyard of a Palace“ im Cannon Hall Museum, bei Barnsley in South Yorkshire (56 x 42 cm.)
Eine weitere Version („Perspektive mit Porticus“) in kleineren Abmessungen (42 x 32,5) befindet sich in der Sammlung Carmen Thyssen Nationalmuseum Thyssen-Bornemisza, Inv.Nr. CTB 1981.39, dort mit variierenden Einzelheiten einer ausführlicher geschilderten Staffage, mit einem Bettler, einem Mann mit Kind sowie Hühnern in der Loggia, die Parkmauer ist anders dargestellt, anstelle der Vase mit Figuren bekrönt.
Ferner ist eine weitere Darstellung bei Stephen Ongpi Fine Art bekannt geworden, ausgeführt in Gouache und Feder, mit Aufschrift „Anto. Canale“, in den Abmessungen 36,4 x 28,7 cm, erstmals 1919 im Petit Palais, Paris, ehem. Slg. Luigi Albertini, Rom, zusammen mit dem dazugehörigen Ölbild ausgestellt. Canaletto, in Europa längst bekannt, wurde am 11. September 1763 in die 1750 gegründete venezianische Akademie aufgenommen, und hatte dazu ein Musterbeispiel seines Könnens einzureichen, das sich heute in der Galleria dell´Accademia in Venedig befindet. Das Bildthema, von dem mehrere Versionen existieren, dessen Darstellung auch Giovanni Antonio Guardi (1698/99-1760) zu einem seiner Bilder inspiriert hat, ist 1765, also in der nämlichen Zeit entstanden, in der Canaletto sich erneut wieder Gegenständen seiner Heimatstadt zuwandte.
So reiht sich das vorliegende Gemälde in die bereits bekannten Versionen ein, zum Teil auch von der Werkstatt geschaffen, die weitgehend Detailunterschiede erkennen lassen.

Literatur:
Vgl. Ettore Modigliani, Capolavori veneziani del’700 ritornati in Italia, in: Dedalo. Rassegna d’Arte diretta da Ugo Ojetti, Mailand/ Rom 1924-1925.
Vgl. Terisio Pignatti, Il Museo Correr di Venezia: Dipinti del XVII e XVIII Secolo, Venedig 1960.
Vgl. W. G. Constable, Canaletto. Giovanni Antonio Canal 1697-1768, Oxford 1962, Vol.1, S. 155.
Vgl. Lionello Puppi, L’opera completa del Canaletto, Mailand 1968.
Vgl. André Corboz, Canaletto: Una Venezia immaginaria, Mailand 1985, Vol.2, S. 768-769.
Vgl. Dario Succi, Capricci Veneziani del Settecento, Turin 1988.
Vgl. Jane Martineau and Andrew Robison (Ed.), The Glory of Venice: Art in the Eighteenth Century, Ausstellungskatalog, National Gallery London, 29. Januar - 23. April 1995, London 1994. A.R. (1370321) (11)



Giovanni Antonio Canal,
also known as “Canaletto”,
1697 Venice – 1768 ibid., follower of

CAPRICCIO OF A PALACE LOGGIA WITH FIGURE STAFFAGE

Oil on canvas.
132.2 x 93.5 cm.

The painting is not actually a “capriccio” as the overall objective is too decidedly realistic for that, and the architectural details are shown with too much detail, as is typical of Canaletto´s works. Nevertheless, an imaginary architecture is possibly depicted here. From the inside of a high loggia supported by columns with a view of a park wall, it also shows the open ceiling of the loggia in a semi-arch in an unusual way. Such fantastic architectural ideas are familiar from engravings by Piranesi. The alternation of shadows in the room and a bright building standing in the sunlight gives the painting an attractive tension. One appears to feel the southern summer temperature, in which the staffage figures are all in the shade. The people on the upper gallery balustrade, from which a large veil is hanging, are highly original, as is the oval gold frame hanging diagonally in the lower room or the extremely long hanging lantern on the left of the painting. The depiction is largely identical to a work by Canaletto from 1765, titled Colonnade Opening onto the Courtyard of a Palace in Cannon Hall Museum, South Yorkshire (Part of Barnsley Museums, 56 x 42 cm). Another version (Perspective with Porticus) with smaller dimensions (42 x 32.5) is held at the Carmen Thyssen Collection (Thyssen-Bornemisza National Museum, inv. no. CTB 1981.39), there with varying details of a more detailed figure staffage including a beggar, a man with a child and chickens in the loggia. The park wall is also depicted differently, surmounted by figures instead of a vase. Another illustration by Stephen Ongpin, Fine Art, is known, executed in gouache and pen, with the inscription “Anto. Canale” (36.4 x 28.7 cm), exhibited for the first time in 1919 in the Petit Palais, Paris, formerly Coll. Luigi Albertini, Rome, together with the accompanying oil painting. Canaletto, long known in Europe, was admitted to the Venetian Academy founded in 1750 on 11 September 1763, and he had to submit a model example of his skills, which is now held at the Galleria dell’Accademia in Venice. The subject of the painting, of which there are several versions and whose depiction also inspired Guardi to create one of his paintings, was created in 1765, i.e. at the same time that Canaletto was again turning to subjects from his hometown. Thus, the present painting aligns with the already known versions, in part also created by the workshop, which largely show differences in detail.

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