Kleines Rundbild, in dem ein junger Quacksalber mit erhobener Phiole vor einem Tisch mit Arzneigefäßen zu sehen ist. Sein Standpunkt bühnenartig erhöht, im tiefer liegenden Hintergrund Gebäude und Bäume. Marktschreierisch bietet er sein Können an. Seine Hand an einer Flasche, die wohl Urin - möglicherweise des Königs - enthält, im 17. Jahrhundert als probates Mittel gehandelt. Das Thema hat Teniers, Schüler des gleichnamigen Vaters, so häufig wie kein anderer Maler auch in weiteren Bildern behandelt. Als Hofmaler in Brüssel begründete er die Antwerpener Akademie, widmete sich vorwiegend dem ländlichen Genre. Diese Darstellungen zeigen nicht ohne Ironie bereits die Skepsis der Zeit gegen die dubiose Geheimkunde und Quacksalberei, an der Schwelle zur seriösen Naturwissenschaft. A.R.
Anmerkung:
Neben mehreren Darstellungen von Alchemisten in ihren Werkstätten, weist eines der Beispiele besondere Nähe zu dem vorliegenden Gemälde auf, wie vergleichsweise das Werk „Der Alchemist“, in Halbfigur auf ovaler Holzplatte, im Museum der Bildenden Künste, Leipzig, um 1670 mit den Maßen 32,9x34,1 cm. Die Figur etwas älter wiedergegeben, jedoch in derselben Körperhaltung, ebenfalls vor einem Tisch rechts und mit erhobener Hand. (1431587) (11)
David Teniers the Younger,
1610 Antwerp – 1690 Brussels, attributed
THE YOUNG ALCHEMIST
Oil on oak panel.
Diameter: 12.5 cm.
Old engraved label of a Paris gallery near the Louvre.
Diameter: 18 cm.