Prix actuel 14.11.2024

ALBRECHT DÜRER

Lot 175
Der heilige Hieronymus in der Wüste ( The Flight into Egypt)
Kupferstich auf Bütten


Lot 175
Der heilige Hieronymus in der Wüste ( The Flight into Egypt)
Kupferstich auf Bütten

Estimation:
€ 20.000 - 30.000
Enchère: aujourd’hui

Karl & Faber Kunstauktionen GmbH

Lieu: Munich, Germany
Enchère: 15.11.2024
Numéro d’enchère: 329
Nom d’enchère: Druckgrafik

Détails du Lot
ALBRECHT DÜRER (1471 - Nürnberg - 1528) – Der heilige Hieronymus in der Wüste ( The Flight into Egypt)

Der großformatige Kupferstich in einem ausgezeichneten, warmtonigen und satten Druck, mit dem diagonalen Kratzer über die mittleren Felsen und den Wischspuren auf der Brust des Heiligen und im Bereich des Himmels. Die felsige Landschaft wirkungsreich zeichnend. Knapp auf die Plattenkante geschnitten. Dürer hat sich in seinem grafischen Werk mehrfach mit dem lateinischen Kirchenvater beschäftigt, der im Lauf des 15. Jahrhunderts wachsende Verehrung erfuhr. Hier zeigt er ihn als büßenden, sich selbst kasteienden Einsiedler in der Wüste, zusammen mit seinem Löwen, dem er der Legende nach einen Dorn aus der Pranke gezogen hatte. Die Darstellung wurde in der Literatur immer wieder mit der des "Verlorenen Sohns" verglichen, der sie nicht nur formal, sondern auch zeitlich nahe steht. Sie zeigt Dürers Bemühen, eine kniende menschliche Figur in einen Landschaftsraum hineinzuversetzen, der aus verschiedenen, teils realen, teils erfundenen Elementen zusammengesetzt ist. Im Vordergrund kniet der Heilige mit Blick auf ein Kruzifix in einer sandigen Kuhle, die "mit prächtig strömenden Linien gezeichnet ist" (Wölfflin). Die schroffen Felsbildungen im Mittelgrund beruhen auf genauen Naturstudien von Steinbrüchen in der Umgebung Nürnbergs, im Hintergrund ist ein ferner Ausblick auf eine Insel mit einer Burg im Meer zu sehen. – Die linke untere Ecke angesetzt und nachgezogen. Im oberen Rand mit drei kleinen Papierbereibungen. In der rechten unteren Ecke eine schwache Knickspur. Papier vereinzelt mit Fleckchen, ansonsten sehr gut erhalten.

Bartsch 61; Meder 57 c-d (von g); Schoch/Mende/Scherbaum 6 c-d (von g).

Provenienz: Kestner-Museum, Hannover, verso mit dem Stempel (Lugt 1569); Nicht identifizierter Sammlerstempel “Rechteck mit Schrift“ (nicht bei Lugt); Nicht identifizierter Sammlerstempel “C.D.“ (nicht bei Lugt); Nicht identifizierter Sammlerstempel “v.d.w" im Rechteck (nicht bei Lugt); Nicht identifizierte Sammlerparaphe “E.L.“ (nicht bei Lugt).
Lot Details
ALBRECHT DÜRER (1471 - Nürnberg - 1528) – Der heilige Hieronymus in der Wüste ( The Flight into Egypt)

Der großformatige Kupferstich in einem ausgezeichneten, warmtonigen und satten Druck, mit dem diagonalen Kratzer über die mittleren Felsen und den Wischspuren auf der Brust des Heiligen und im Bereich des Himmels. Die felsige Landschaft wirkungsreich zeichnend. Knapp auf die Plattenkante geschnitten. Dürer hat sich in seinem grafischen Werk mehrfach mit dem lateinischen Kirchenvater beschäftigt, der im Lauf des 15. Jahrhunderts wachsende Verehrung erfuhr. Hier zeigt er ihn als büßenden, sich selbst kasteienden Einsiedler in der Wüste, zusammen mit seinem Löwen, dem er der Legende nach einen Dorn aus der Pranke gezogen hatte. Die Darstellung wurde in der Literatur immer wieder mit der des "Verlorenen Sohns" verglichen, der sie nicht nur formal, sondern auch zeitlich nahe steht. Sie zeigt Dürers Bemühen, eine kniende menschliche Figur in einen Landschaftsraum hineinzuversetzen, der aus verschiedenen, teils realen, teils erfundenen Elementen zusammengesetzt ist. Im Vordergrund kniet der Heilige mit Blick auf ein Kruzifix in einer sandigen Kuhle, die "mit prächtig strömenden Linien gezeichnet ist" (Wölfflin). Die schroffen Felsbildungen im Mittelgrund beruhen auf genauen Naturstudien von Steinbrüchen in der Umgebung Nürnbergs, im Hintergrund ist ein ferner Ausblick auf eine Insel mit einer Burg im Meer zu sehen. – Die linke untere Ecke angesetzt und nachgezogen. Im oberen Rand mit drei kleinen Papierbereibungen. In der rechten unteren Ecke eine schwache Knickspur. Papier vereinzelt mit Fleckchen, ansonsten sehr gut erhalten.

Bartsch 61; Meder 57 c-d (von g); Schoch/Mende/Scherbaum 6 c-d (von g).

Provenienz: Kestner-Museum, Hannover, verso mit dem Stempel (Lugt 1569); Nicht identifizierter Sammlerstempel “Rechteck mit Schrift“ (nicht bei Lugt); Nicht identifizierter Sammlerstempel “C.D.“ (nicht bei Lugt); Nicht identifizierter Sammlerstempel “v.d.w" im Rechteck (nicht bei Lugt); Nicht identifizierte Sammlerparaphe “E.L.“ (nicht bei Lugt).

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