Wie bei dem Maler häufig, sind die Gegenstände auf einer Tischplatte in Draufsicht gezeigt. Regelmäßig geordnet liegen im linken Bildteil erlegte Vögel, wie Elster, Eichelhäher und Schnepfe, rechts dagegen Äpfel und angeschnittenes Obst, dazwischen Trauben, Zwiebel, Granatapfel und Walnüsse, ein Messer mit Perlmuttgriff liegt unter einem geschälten Apfel. Der Memento mori-Charakter der Darstellung wird durch ein Vögelchen belebt, das auf dem Traubenzweig sitzt.
Während der Schaffenszeit des Malers hat sich die Stilllebenmalerei als selbständiges Genre bereits langsam aus szenischen Hintergrunddarstellungen gelöst. Flegel zählt dabei zu den frühen bedeutenden Meistern. Seine Feinmalerei und die delikate, gut überdachte Anordnung der Gegenstände machen nicht zuletzt den Reiz seiner Bilder aus. Als „Bildstaffierer“ wirkte er in den 1580er Jahren in Linz in der Werkstatt des Niederländers Lucas van Valckenborch (um 1535-1597). Mit ihm zog er 1592 nach Frankfurt. Jacob Marrel (1614-1681) und Sebastian Stoskopff (1597-1657) wurden von ihm merklich beeinflusst. A.R.
Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland.
Literatur:
Anne-Dore Ketelsen-Volkhardt, Georg Flegel. 1566-1638, München 2003, S. 186, Nr. 11, Abb. 61.
Ausstellungen:
„Die Magie der Dinge. Stilllebenmalerei 1500-1800“, Ausstellung Städel Museum Frankfurt am Main/ Kunstmuseum Basel 20.03.-17.08.2008/ 05.09.2008-04-01.2009. Im Katalog Nr. 33 mit Abb. (1431301) (11)
Georg Flegel,
1566 Olmütz – 1638 Frankfurt on the Main
STILL LIFE WTH FRUIT, BIRDS AND A KNIFE
Oil on canvas. Relined.
48 x 56.5 cm.
Provenance:
Private collection, Germany.
Literature:
Anne-Dore Ketelsen-Volkhardt, Georg Flegel. 1566 – 1638, Munich 2003, p. 186, no. 11, ill. 61.
Exhibitions:
“Die Magie der Dinge. Stilllebenmalerei 1500 – 1800”, Kunstmuseum Basel, 7 September 2008 – 4 January 2009, cat. no. 33.