PHILIPPE DE MOMPER d.Ä. (1598 – Antwerpen – 1634) – Gebirgstal mit Rehwild (Wide hilly landscape with a horse-drawn carriage, about to break an axle)
Philippe de Momper setzt mit diesem Gemälde die flämische Tradition der Gebirgslandschaft fort, die maßgeblich von seinem Vater Josse geprägt wurde. Durch einen wuchtigen Felsen, der an zentraler Stelle im Bild liegt, wird das Flusstal zweigeteilt. Auf den zerklüfteten, sandfarbenen Steinen breitet sich dichte, in dunklen Grüntönen gehaltene Vegetation aus. Dazwischen steht, entweder einzeln oder paarweise angeordnet, Rehwild mit aufmerksam aufgestellten Lauschern. Klaus Ertz bringt die Komposition mit dem mit „IDM“ monogrammierten und bislang Josse de Momper d.J. zugeschriebenen Gemälde „Waldschlucht“ im Museum of Fine Art, Boston (Inv.-Nr. 59.659) in Verbindung, bei welchem er ausschließlich die Handschrift Philippes feststellen kann. Im Kontext des Bostoner Bildes führt Ertz eine Vierergruppe ähnlicher Darstellungen auf, darunter auch dieses Werk, „von denen jede auf seine Art, einmal näher bei Josse, einmal weiter von diesem entfernt, von einem phantasievollen, höchst begabten Maler aus der engsten Umgebung unseres Malers kündet“ (Ertz, S. 428).
Mit einem schriftlichen Gutachten von Walther Bernd, München, vom 21.2.1970 (in Kopie), der das Bild noch Joost (Josse) de Momper zuweist (1564-1635).
Literatur:
Klaus Ertz, Josse de Momper der Jüngere (1564-1635). Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog, Freren 1986, S. 640, Kat.-Nr. A 106 (im Katalog der abgeschriebenen Gemälde), Abb. 554, S. 428.
Provenienz:
Erich Hasberg Antiquitäten, München, wohl zu Beginn der 1970er Jahre erworben;
seitdem in Privatsammlung, Bayern;
im Erbgang an die heutigen Besitzer.