Die eigentliche Taufszene am Jordan bildet den Mittelpunkt der Darstellung ist jedoch umgeben von zahlreichen Figurengruppen. In dieser nächtlichen Darstellung öffnet sich die Baumlandschaft, in die, die Gruppen eingefügt sind. Oben erscheint in einer leuchtend gelben Gloriole der Heilige Geist in Gestalt einer Taube, umgeben von zahlreichen Engeln. Im unteren Bereich dieses Lichtscheins erscheint eine weitere herabschwebende Taube des Heiligen Geistes. Am rechten Ufer des blauen, teils durch Licht erhellten Flusses steht Jesus mit gebeugtem Haupt, während Johannes mit leuchtend rotem Umhang eine Taufmuschel darüber ausgießt. Der Täufer wird hier schwebend in Begleitung zweier großer geflügelter Engel gezeigt. Allegorisch sind die übrigen Figurengruppen zu sehen, die den Wandel andeuten sollen, den das Christentum mit der Taufe in die Welt gebracht hat: Rechts unten sitzt eine Mutter mit ihren beiden Kindern, nun als christliche „Caritas“ erkennbar, links des Ufers eine Familiengruppe, die am Geschehen nicht teilnimmt, darunter ein Mann mit Turban und ein Kind mit einem orientalischen Umhang. Eine Originalfassung befindet sich in der Alten Pinakothek München und wird dort als ein Werk von Hans Rottenhammer d. Ä., „Die Taufe Christi“, um 1597 bezeichnet. (14310214) (3) (18)