In den 1630er Jahren brachte Jacob Jordaens zwei neue Themen in sein Schaffen ein: Die Zwölfte Nacht (auch bekannt als Der König trinkt) und Wie der Alte singt, so pfeift der Junge. In den folgenden Jahren kehrte er immer wieder zu diesen Motiven zurück, die Szenen von ausgelassener Feierlichkeit und fröhlichem Beisammensein darstellten. Die Zwölfte Nacht bezog sich auf das Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar, bei dem Gäste zusammenkamen und durch Losentscheid verschiedene Rollen am Tisch übernahmen. Es gab einen König, einen Arzt, einen Diener und so weiter. Eine der zentralen Figuren in diesen Szenen war der Narr oder Trunkenbold, dessen Aufgabe es war, die Gäste zu unterhalten. In seinen frühen Werken variierte Jordaens die Darstellung der Figuren, entschied sich jedoch letztlich für das Bild des grinsenden Narren, wie er hier zu sehen ist.
Eine Kopfstudie, die am 1. Dezember 1986 bei Christie‘s in Amsterdam unter Lot 46 versteigert wurde, könnte eine Vorstudie für diese Figur sein. Der lachende Narr, der gelegentlich eine Katze wie hier in der Hand hält, tauchte in zahlreichen Versionen von „Die Zwölfte Nacht“ und „Wie der Alte singt, so pfeift“ der Junge in den 1630er und 1640er Jahren auf, unter anderem in Sammlungen des Louvre, der National Gallery of Canada in Ottawa und des Kunsthistorischen Museums in Wien. Später griff Jordaens die Figur des Narren noch einmal separat auf, wobei dieser die Katze in seinem linken Arm hielt. Diese Darstellung wurde sehr populär und wurde etwa um 1645 von Alexander Voet graviert, wobei die Inschrift *Fatvo ridemvr in vno* (Wir lachen alle durch diesen einen Narren) zu lesen ist. Eine weitere Version zeigt den Narr und die Katze zusammen mit einer Frau, die beide durch ein Fenster blicken (Sotheby‘s Auktion, New York, 28. Mai 1999, Lot 60). (14315821) (13)