Das Gemälde zeigt eine für das französische Rokoko typische Verschmelzung von galanter Szenerie mit bekannten Mythenmotiven der Antike. Obschon hier im Bild alle Attribute für das Thema „Venus im Bade“ fehlen, wird es doch damit assoziiert. Dieser Kunstkniff wurde auch von Malern wie Boucher oder Fragonard angewandt.
Hier wird eine junge Frau von zwei Mädchen beim Bad neben einem Steinbrunnen umsorgt. Während ihr eines der Mädchen eine Wasserschüssel reicht, zieht das andere ein Tuch über die nackte Schönheit, um sie vor fremden Blicken zu schützen. Doch der Bildbetrachter soll den unerlaubten Blick genießen. Hier wird an das Thema der badenden Venus erinnert, dennoch wird die Wiedergabe der Aktdarstellung dadurch nur gerechtfertigt.
Der Maler studierte bei seinem Vater in Turin und Rom, erhielt bald Auszeichnungen und kam 1748 an den Hof Friedrichs des Großen, wo er zehn Jahre wirkte. Während des Siebenjährigen Krieges zog er in seine Heimat, kehrte er alsbald an den Preußischen Hof zurück und schuf etwa das Deckenbild im Potsdamer Schloss.

Provenienz:
Sammlung Edmond de Rothschild.
Galerie Sakura, Paris. (1410992) (11)



Charles–Amédée–Philippe van Loo,
1719 – 1795

GALLANT BATHING SCENE

Oil on panel.
Signed and dated “1736“ lower left. Label by Christie’s on the reverse.

Provenance:
Edmond de Rothschild collection.
Galerie Sakura, Paris.